„Kennen Sie das Fräulein Pollinger?“
Johanna Bittenbinder – Rezitation
Veronika Bittenbinder – Gesang
René Haderer – Bass
Marius Lazar – Schlagzeug
Lebenswelten von Frauen damals in den 1920er Jahren und heute, knapp 100 Jahre später, präsentiert das musikalisch-literarische Projekt von Johanna Bittenbinder und ihrer Tochter Veronika. Hier Literatur von Ödön von Horváth, da Liedtexte und Musik von BITTENBINDER. Das ist so verschieden und passt doch zusammen. Fräulein Pollinger ist eine von Horváths weiblichen Lieblingsfiguren. Man begegnet ihr in den Romanen „Sechsunddreißig Stunden“ (1928/29) und „Der ewige Spießer“ (1930), sowie im Fragment „Stunde der Liebe“. Mal heißt sie Agnes, mal Anna oder einfach nur Fräulein Pollinger. Sie ist arbeitslos, träumt von einem besseren Leben und vom Glück zu zweit. Sie verkörpert das Leben der vielen jungen Frauen im Aufbruch, die als Angestellte in den 1920er Jahren zum ersten Mal ihr eigenes Geld verdienen. Das macht sie zwar von den Männern finanziell unabhängig, die Sehnsucht nach der großen Liebe aber bleibt.
Die feinfühlige und dichte Interpretation der Texte durch Johanna Bittenbinder nimmt den Zuhörer mit in die Welt des Fräulein Pollinger in der Zwischenkriegszeit des vergangenen Jahrhunderts.
Johanna Bittenbinder – beim Forum Naila bekannt durch die Aufführung „Tannöd“ 2011 – ist Schauspielerin und aus vielen Film- und Fernsehproduktionen bekannt, wie z.B. aus „Tatort“, „Bulle von Tölz“ oder dem Film „Wer früher stirbt, ist länger tot“.
Veronika Bittenbinder ist Sängerin, Texterin und Komponistin. Mit ihrer sinnlich-zarten Stimme und den jazzigen, souligen oder funkigen Grooves ihrer Band entführt sie in die um fast 100 Jahre jüngere, aktuelle Lebenswelt einer jungen Frau von heute, hoch begabt, top ausgebildet und Kopf des Musikprojekts BITTENBINDER.